Viele Tausend Kilometer gereist, über 70 Jahre alt, im Mai das 30. Studioalbum mit dem Titel «Ride» veröffentlicht und kommt zum zweiten Mal ins Düdelinger Kulturzentrum: Walter Trout.
Walter Trout wird oft in einem Atemzug mit Hendrix oder Clapton erwähnt. Bevor Ende der 80er seine gefeierte Solokarriere startete, hatte die Blues Rock Legende keine einfachen Zeiten. Selbstzerstörerische Jahre als jobbender Lead-Gitarrist für legendäre Bluesmusiker wie John Lee Hooker, Big Mama Thornton und die von den Hells Angels kontrollierte Formation Canned Heat. Lebensphasen, die mit düsteren Geschehnissen und Exzessen einhergingen. Trout erklärt sich Letztere mit seiner schwierigen Kindheit und der furchterregenden Präsenz seines Stiefvaters. Und es sind diese Erfahrungen, die seine Musik für sein neuestes Studioalbum beeinflussten. Wenn diese Erinnerungen auch lange her sind, sind sie in ihrem Echo endlos. Mit „Ride“ als emotionales Ventil will er sich mit seiner Vergangenheit in Einklang bringen, seine Zukunft akzeptieren und in der sich stets weiterentfaltenden Gegenwart ankommen. Ein stürmisches Album, das zum Teil der Traumaaufbereitung dient. Wütend, qualvoll, sehnsüchtig und emotional. Aber auch aktuell und differenziert, wenn Trout in Songs wie «High Is Low» die vielen Lügen in den sozialen Medien anprangert.
Hier kommt einer der ganz Großen des Blues nach Düdelingen, aber auch ein hervorragender Geschichtenerzähler, ein Lebemann, der das Leben in all seinen Facetten kennenlernen durfte. Ein Abend dem Blues und den großen Metaphern gewidmet.